Wir alle kennen Zeiten, wo es "chnorzt" und harzt. Herausfordernden Phasen, die dich durchschütteln und du nach neuen Wegen suchst. Oder dich einfach danach sehnst, gesehen zu werden, so wie du bist.
Heute erzähle ich dir, wie ich meine Freude an der Bewegung auf eine neue, tiefere Weise wiedergefunden habe. Und wie Yoga und die 5 Rhythmen mich auf ganz unterschiedliche Weise begleiten und in den Moment führen. Dieser Text zeigt verschiedene Facetten von mir – meine Entwicklung, meine Erkenntnisse und meine persönlichen Auseinandersetzungen im Leben.
Zwischen Leistung und Erschöpfung
Wie du vielleicht weisst, habe ich mehrere Jahre Aerobicstunden und eine Kleinfeldgymnastik-Gruppe geleitet. Ich liebte es zu tanzen und Menschen zu bewegen.
Nach einigen intensiven Jahren fühlte ich mich von den Choreografien, der Perfektion und vielen Wiederholungen ausgelaugt. Ich spürte immer deutlicher wie die Leichtigkeit und Freude dabei verloren gingen. Rückblickend war es nicht nur mein Leistungsdenken oder der Anspruch nach Perfektion. Auch die Art, wie ich trainierte, führte mich immer weiter von mir weg:
Zu powervolle Lektionen am Abend, der Körper voller Adrenalin. Noch Stunden nach dem Unterrichten fiel mir das Einschlafen schwer. Bewegung, die im Aussen gefallen sollte, fühlte sich leer an. Ich spürte keine Verbindung.
Die Entscheidung dies loszulassen war schmerzhaft und die Freude am Tanzen einige Jahre verschwunden.
Wie die Bewegung zu mir zurückkam
Ich probierte vieles aus, entdeckte Yoga und vertiefte mich in diese Richtung. Yoga schenkte mir etwas, das ich lange vermisst hatte: Es stabilisiert und weitet mich. Es reguliert mein Nervensystem.
Auf der Matte fand ich einen Ort, an dem ich ankommen konnte. Wo mein Atem mich führte. Wo ich mich nicht beweisen musste. Wo ich innerlich ruhiger und gleichzeitig klarer wurde.
Bis der Wunsch nach Tanzen vor zwei Jahren wieder leise anklopfte und eine Sehnsucht, eine Erinnerung in mir weckte. Ich trug diesen Wunsch ein paar Monate mit mir herum, bis ich zufällig einen Flyer für eine 5Rhythmen Veranstaltung in den Händen hielt.
Es vergingen nochmals ein paar Wochen bis ich schliesslich den Mut fasste und hinging. Zwei Stunden lang tauchte ich in eine Welle der Bewegung ein. Auf der Tanzfläche öffnete sich für mich eine neue Welt – frei von Performance, frei von Choreografie, frei von Erwartungen.
Ich kann dir das kaum mit Worten beschreiben. Du fühlst die Musik, du fühlst deinen Körper. Du tanzt mit dir und bist dennoch Teil einer Gruppe. Ein Gefühl, das mich auf einer tiefen Ebene berührt hat.
Eine Welle besteht aus fünf Rhythmen: Flowing, Staccato, Chaos, Lyrical und Stillness. Jeder dieser Rhythmen trägt eine eigene Qualität, eine eigene Energie.
Wenn Bewegung zur Meditation wird
Die 5Rhythmen sind eine Form von Tanz- und Bewegungsmeditation – du lässt dich vom Rhythmus der Musik führen. Du lässt dich führen von dem was gerade ist: von deinen Gefühlen, Gedanken, der Musik, der Umgebung, der Gruppe, einfach vom Moment selbst. Du öffnest dich für den Moment und folgst deinen Impulsen. Ohne vergefassten Plan oder Ablauf, wie dein Tanz, deine Bewegung aussehen soll. Und gerade in diesen unperfekten Momenten entsteht ein authentischer ehrlicher Tanz und eine tiefe Verbindung zu dir selbst.
Die Begegnung mit dem Augenblick. Die Begegnung mit deinem Inneren.
Ob durch Yoga oder Tanz – es ist eine Begegnung mit dem Hier und Jetzt. Die Begegnung mit dir selbst.
Ich erkenne immer deutlicher, wie wichtig eine tiefe Verbindung zu uns selbst ist und dass sie in Zukunft noch wichtiger werden wird.
Ganz ehrlich: Ich weiss nicht, wohin mich meine Reise oder dieser Blog führen wird.
Aber ich vertraue, dass jeder Atemzug, jeder Schritt, jede Erfahrung mich ein Stück näher zu mir selbst bringt.